Sportbootführerscheine SBF Übersicht
Diese Bootsführerscheine gibt es
SBF See, Binnen, SKS, SSS, SHS
Für Boote bis 15 PS wird in Deutschland an der Küste kein Sportbootführerschein benötigt. Ebenfalls führerscheinfrei ist der Bereich außerhalb der Seeschifffahrtsstraßen, der sogenannten 3 Seemeile-Zone (≈ 5,6 km vor der Küste).
Auf Binnengewässern z.B. Flüssen oder Seen gilt ebenso die 15-PS Regel, wodurch Du auch zum Fahren von Booten bis 15 PS keinen Sportbootführerschein benötigst. Eine Sonderregelung gilt nur auf dem Rhein, Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens gilt hier die Führerscheinpflicht schon ab 5 PS.
Für die Meisten sind der SBF See und Binnen absolut ausreichend. Weiterführende Scheine ergeben nur Sinn, wenn eine gewerbliche Nutzung angestrebt wird.
SBF See - Der Schein der Küsten
Mit dem Sportbootführerschein See dürfen Sportboote mit unbegrenzter Länge auf den Seeschifffahrtsstraßen (gültig z.B. in der Nord- & Ostsee, Mallorca, Ibiza) gefahren werden. Der Leistung (PS) sind dabei keine Grenzen gesetzt.
- Nachweis der Tauglichkeit durch ein ärztliches Attest
- Nachweis der Zuverlässigkeit durch eine Kopie des KFZ Führerscheins oder Führungszeugnisses
- Ab 16 Jahren
- Bei Minderjährigen die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten
Die Prüfung zum SBF See besteht aus der Theorie und Praxis.
Theorieprüfung SBF See (60 Minuten): 30-Fragen Multiple Choice Test, bestehend aus 7 Basisfragen und 23 spezifischen See-Fragen. Zusätzlich muss eine Kartenaufgabe mit Zirkel, Kursdreieck und Anlegedreieck gelöst werden.
Praxisprüfung SBF See (15 Minuten Zeit): Auf dem Boot die in der Bootsfahrstunde geprobten Manöver fahren und einige der zuvor im Kurs erlernten Seemannsknoten zeigen sowie deren Verwendung erklären.
SBF Binnen - Der Schein für die Flüsse & Seen
Mit dem Sportbootführerschein-Binnen gewinnst Du mit wenig Aufwand zusätzlich die Freiheit, Motor-/ sowie Segelboote über 15 PS auf Binnengewässern führen zu dürfen. Generell gilt als maximale Bootslänge 20 m, nur auf dem Rhein existiert eine Sonderregelung, die eine maximale Länge von 15 m vorschreibt.
- Nachweis der Tauglichkeit durch ein ärztliches Attest
- Nachweis der Zuverlässigkeit durch eine Kopie des KFZ Führerscheins oder Führungszeugnisses
- Ab 14 Jahren (SBF Binnen für Segelfahrzeuge)
- Ab 16 Jahren (SBF Binnen für Motorboote)
- Bei Minderjährigen die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten
Die Prüfung zum SBF Binnen besteht aus dem Theorieteil und Praxisteil.
Theorieprüfung SBF Binnen für Segelfahrzeuge (35 Minuten Zeit): 37-Fragen Multiple Choice Test, bestehend aus 7 Basisfragen, 23 Binnen-Fragen sowie 7 spezifischen Segelfragen.
Theorieprüfung SBF Binnen für Motorboote (45 Minuten Zeit): 30-Fragen Multiple Choice Test, bestehend aus 7 Basisfragen und 23 spezifischen Bienen-Fragen.
Praxisprüfung: Auf dem Boot die in der Bootsfahrstunde geprobten Manöver fahren und einige der zuvor im Kurs erlernten Seemannsknoten zeigen sowie deren Verwendung erklären.
Tipp:
Wenn Du sowohl auf dem Meer als auch auf den Flüssen fahren möchtest, ergibt es Sinn, den SBF See und SBF Binnen gemeinsam zu absolvieren. Nicht nur sind die Inhalte vom SBF See ähnlich zum SBF Binnen, Du sparst Dir auch zusätzlich noch Teile der Prüfungsgebühren und auch 7 Fragen in der finalen Prüfung.
SKS - Der Schein für die gewerbliche Nutzung
Der SKS baut umfangreich auf den Inhalten der Sportbootführerscheine See und Binnen auf und ermöglicht Dir das versicherte Führen von Motor-/ sowie Segelbooten in der 12 Seemeilen Zone (ca. 22 km vor der Küste). Zusätzlich erlaubt Dir der SKS eine gewerbliche Tätigkeit im Bootsbereich, z.B. die Vercharterung von Booten. Da der SKS Schein nicht verkehrsrechtlich vorgeschrieben ist, eignet er sich nur für diejenigen, die sich mit den Themen vertieft beschäftigen möchten oder eine gewerbliche Nutzung anstreben.
- Besitzer des Sportbootführerscheins See (SBF See)
- Nachweis von 300 gefahrenen Seemeilen (≈ 555 km)
- Ab 16 Jahren
Die Prüfung zum SKS besteht aus dem Theorieteil und Praxisteil.
Theorieprüfung SKS (90 + 90 Minuten Zeit): Fragebogen mit frei zu formulierenden Antworten (90 Minuten Zeit) und zusätzliche eine mehrteilige Navigationsaufgabe (90 Minuten Zeit).
Praxisprüfung SKS: Es müssen einige Pflichtmanöver wie z.B. Anlegen, Ablegen, Rettungsmanöver gezeigt werden. Zusätzlich werden weitere Kenntnisse abgefragt:
Über den Bereich der Seemannschaft (z.B. ordnungsgemäße Einweisung der Crew), der Wetterkunde (z.B. Ablesen von Wetterdaten), der Navigation (z.B. Bestimmung des Schiffortes) und der Schiffsbedienung (z.B. Wissen über die Funktionen der elektrischen Anlagen an Bord).
SSS - Der Schein für die hohe See
Der Sportseeschifferschein (SSS) ist zum gewerbsmäßigen Führen von Booten in der 30 Seemeilen Zone (ca. 56 km vor der Küste) vorgeschrieben – z. B. für Ausbildungsfahrten. Der Schein ist daher für nicht-gewerbliche Sportbootfahrer nicht besonders relevant.
- Besitzer des Sportbootführerscheins See (SBF See)
- Nachweis von 1000 gefahrenen Seemeilen (≈ 1852 km) ab Erhalt des SBF See. Alternativ der Nachweis von 700 gefahrenen Seemeilen (≈ 1296 km) ab Erhalt des Sportküstenschifferschein (SKS)
- Ab 16 Jahren
Der SSS erfordert eine Theorie und Praxisprüfung, bildet aber somit die letzte Praxisprüfung im Bereich der Sportbootführerscheine, da beim SHS nur Theorie geprüft wird.
Die Theorie besteht aus 4 schriftlichen Prüfungen in den Bereichen Navigation, Seemannschaft, Schifffahrtsrecht und der Wetterkunde. Die Bereiche müssen hier nicht an einem Tag abgelegt werden, sondern können auch in Teilprüfungen an mehreren Terminen abgelegt werden.
In der Praxis wird besonders starker Fokus auf die allgemeine Schiffsführung in den Bereichen der Seemannschaft, Navigation, und Wetterkunde gelegt. Es wird hierbei grundsätzlich nicht mehr nur die sichere Handhabung des Schiffes, sondern besonders die effiziente Organisation, Einteilung und Anleitung der Crew geprüft.
SHS - Fahren auf den sieben Weltmeeren
Der Sporthochseeschifferschein (SHS) ist der höchste deutsche Schein der Sportschifffahrt. Der Schein erlaubt das gewerbsmäßige Führen von Booten auf hoher See, also auf weltweiter Fahrt.
Der SHS wird aufgrund des immensen Zeitaufwandes nur von äußerst wenigen Menschen angegangen, er wird in Deutschland pro Jahr nur für circa 100 Personen ausgestellt.
- Ab 18 Jahren
- Besitzer des Sportseeschifferscheins (SSS)
- Nachweis von 1000 gefahrenen Seemeilen (≈ 1852 km) ab Erhalt des SSS.
Das Wissen zum SHS wird in einer schriftlichen und mündlichen Theorieprüfung abgefragt. Eine praktische Prüfung auf dem Boot gibt es hier nicht mehr. Im schriftlichen Bereich wird ein umfangreiches Wissen über die Navigationsmittel an Bord gefordert, zudem auch über den Bereich der astronomischen Navigation mit dem Sextanten. In diesem Bereich muss auch die praktische Handhabung eines Sextanten anhand einer Prüfaufgabe vorgeführt werden.
Des Weiteren ist ein tiefergehendes Wissen im Bereich des Schifffahrtsrechts auf internationalen Gewässern erforderlich. Zu guter Letzt müssen noch Kenntnisse im Bereich der Wetterkunde, auch im Bezug auf besondere Wetterereignisse (z.B. tropische Wirbelstürme), vorgewiesen werden.