Ansteuerung & Navigation
Lauterbach liegt an der Südostküste Rügens im Rügischen Bodden. Ansteuerungspunkte: Greifswalder Oie – Reddevitz Tonnenstrich – von See kommend Kurs ≈ 350° bis zur Fahrwassertiefwassertonne „Reddevitz“. Fahrwasser Lauterbach – danach westwärts dem betonnten, teilweise betonierten Fahrwasser folgen (rote StB-Tonnen 2, 4 …; grüne Pt-Tonnen 3, 5 …), Mindesttiefe 3 m; nachts sind nur die Dalben der Marina beleuchtet, die Tonnen selbst unbefeuert . Letzte Halse – bei Tn 13 knickt der Priel nordwärts. Backbord liegt jetzt schon die bewaldete Naturschutzinsel Vilm; 0,7 sm später öffnet sich der Hafen. Die Hafeneinfahrt (54° 20,5′ N / 13° 30,3′ E) ist vierzig Meter breit; ein grüner Dalben und eine rote Bake markieren den Torbogen.
Ankerbedingungen & Schutz
Die Marina selbst hat bis 3 m Wassertiefe im Gästebereich, am Außensteg sogar 3,8 m . Ankern ist in der Fahrrinne nicht gestattet, wohl aber nordöstlich der Hafeneinfahrt zwischen Vilm und Festland: 2,5 – 3 m über festem Schlick-Sand, guter Halt. Bei West- bis Nordostwind liegt man hier ruhig; starke Süd- oder Südwestlagen schieben kurzen Chop in den Bodden – dann ist der Steg die bessere Wahl. Strömung gibt es kaum, Tidenhub vernachlässigbar (< 0,2 m).
Landzugang & Versorgungsmöglichkeiten
Vom Steg gelangt man in zwei Minuten zum Hafenrondell mit allem, was man auf Tour braucht: Marinaservice – Wasser, 16/32 A-Strom, schnelle Pump-out-Station, Slip und ein 65-t-Kran. Diesel per Tankwagen (vorher anmelden), Gasflaschentausch beim Hafenmeister. Sanitär & Laundry – moderne Duschhäuser (Fußbodenheizung!), Waschmaschinen, Trockner. Einkauf – 400 m Richtung Putbus ein Edeka-Markt; morgens liefert der Hafenbäcker frische Brötchen ans Schiff. Werkstätten – Rigg- und Motorservice im benachbarten „im-jaich-Bootsbau“, Elektronikfachmann direkt am Steg. Müll – Wertstoffinseln hinter dem Sanitärhaus, Altöl / Batterien kostenlos an der Werftabgabe. Wer ankert, legt mit dem Dinghy am kleinen Holzponton südlich des Fischkutterkais an – gratis und rund um die Uhr geöffnet.
Natur & Umgebung
Schon der Blick zur Insel Vilm erinnert daran, dass Lauterbach im UNESCO-Biosphärenreservat Südost-Rügen liegt: uralte Buchen, in denen Seeadler kreisen, und streng geschützter Küstendschungel. Rangerfahrten starten täglich vom Fischkuttersteg. An Land führt der Uferweg Goor durch Buchen- und Kiefernwälder zur klassizistischen Badeanstalt von Fürst Malte (2 km). Radler rollen auf stillgelegten Kleinbahntrassen nach Binz (12 km) oder rund um den Greifswalder Bodden. Für Kinder ist die Fahrt mit dem Rasenden Roland – der dampfende Inselzug hält am Hafen – ein Highlight. Unter Wasser bietet der Bodden moderate Sicht (1–2 m), dafür aber Hecht- und Zanderreviere, die Anglerinnen erfreuen. Schnorchler entdecken zwischen den Schilfkanten dichte Laichkrautwiesen mit Muschelfiltern. Im Frühjahr und Herbst rasten Zehntausende Kraniche auf den nahen Wiesen – das Trompetenkonzert ist bis in die Kojen zu hören.
Persönliches Fazit & Empfehlung
Lauterbach ist kein spektakuläres Kap, sondern ein Törn-Backbone: sicher, gut ausgestattet und eingebettet in Natur, die man in fünf Minuten Fußweg erreicht. Die Kombination aus 3 m-Tiefgang, top Werkstattdichte und der Möglichkeit, bei Flaute schnell per Bahn nach Stralsund oder Berlin zu jetten, macht den Hafen zum Idealfall für: Langfahrtcrews – perfekter Technik- und Proviant-Stopp vor dem Absprung nach Bornholm oder Gotland. Familien – kurze Wege, flaches Wasser, Dampflok-Abenteuer. Naturfans – Vogelrastplätze und Rangertouren vor der Badeplattform. Meine Logbuchnotiz nach drei Nächten: „Lauterbach = Komfortanker im Bodden-Labyrinth; Wiederkehr wahrscheinlich.“
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