Wozu wird der Stopperstek verwendet?
Der Stopperstek wird immer verwendet, wenn eine dünne Leine mit einer dicken Trosse, Kette oder einem Seil verbunden werden soll. Der Knoten ist im Grunde ein Webeleinstek mit mehr Windungen, der um das dickere Seil gelegt wird.
Durch den Stopperstek kann die dünne Leine dann die gesamte Last der Trosse bzw. des Seils aufnehmen. Das ist sinnvoll, um ein unter Spannung stehendes Seil zu entlasten, zum Beispiel wenn die Seilklemme blockiert ist oder sich beim Spannen einer Schot die Seilwinde (Winsch) durch die Windkraft um Segel verklemmt. Die dünnere Leine wird mit dem Stopperstek als Hilfsleine an das belastete Seil geknotet, um dieses mit einer zweiten Winsch oder einem Flaschenzug zu entlasten. Der Überläufer aus der blockierten Winsch kann dann mit der Hand gelöst werden.
Der Stopperstek ist auch hilfreich, um beispielsweise eine ausgerauschte Ankerkette oder ein anderes dickes Seil, an dem sich ein großes Gewicht befindet, einzuholen. Auch dabei wird eine dünne Hilfsleine mit dem Stopperstek an der entsprechenden Kette oder dem Seil befestigt, auf eine Seilwinde oder einen Flaschenzug gespannt und Stück für Stück eingeholt, indem der Knoten immer ein Stück weiter verschoben wird.
Zuletzt wird der Stopperstek auch beim Abschleppen von Booten und Schiffen verwendet. Damit knotest du deine eigene Leine an die Schlepptrosse.
Was muss man beim Stopperstek beachten?
Der Stopperstek hat immer eine blockierende und eine verschiebbare Seite. Normalerweise möchte man immer, dass der Stopperstek in Zugrichtung blockiert und muss den Knoten entsprechend knüpfen. Lässt die Belastung nach, kann er in die andere Richtung verschoben werden.
Material und Oberflächenbeschaffenheit der beiden verwendeten Seile sind ausschlaggebend für die Klemmwirkung des Stopperstek: Je glatter die Seile, desto mehr Windungen solltest Du machen, um genug Reibung zu erzeugen.
Aber auch der Unterschied der beiden Seildurchmesser ist für die Knotenfestigkeit entscheidend. Das stehende Seil sollte dicker sein als das Seil, mit dem der Stopperstek geknotet wird. Allerdings darf der Unterschied auch nicht zu groß sein, weil die dünne Leine ab einem bestimmten Punkt zu schwach wird. Ein guter Anhaltspunkt sind diese Werte: Der Durchmesserunterschied der Seile sollte mindestens 1 zu 1,5 und maximal 1 zu 5 betragen. Ist der Unterschied kleiner, entsteht eine geringere Klemmwirkung, ist der Unterschied größer, wird das dünnere Seil wahrscheinlich zu schwach.
Welche Stopperstek-Varianten gibt es?
Im Ashley Buch der Knoten findet man zwei Varianten des Stopperstek: Nummer 1734 und Nummer 1735. Dabei ist die Variante 1735 die Variante, die du auch in der Sportbootführerschein-Prüfung verwendest.
Beide Varianten sind sich sehr ähnlich. Den Knoten Nummer 1734 knüpfst Du wie einen Webeleinstek nur mit zwei Windungen um die Trosse statt einer. Bei sehr glattem Material kannst Du die Anzahl der Windungen noch erhöhen. Für die SBF-relevante Variante 1735 windest du die dünne Leine zweimal um die Trosse UND sich selbst.
Anleitung: So steckst Du einen Stopperstek
Wir zeigen dir Schritt für Schritt die Anleitung für die Stopperstek-Variante, die Du auch in der Sportbootführerschein-Prüfung verwenden wirst. Der Stopperstek kann in zwei Richtungen geknüpft werden. Wichtig ist, dass das lange, unter Zug stehende Ende des dünnen Seils gegen die beiden Windungen um die Trosse gezogen wird, denn auf dieser Seite blockiert der Knoten.
Schritt 1
Lege die dünne Leine einmal von vorne nach hinten über das dicke Seil.
Schritt 2
Dann führst du das Arbeitsende unter dem dicken Seil hindurch, kreuzt das lange Ende und führst das Arbeitsende wieder nach oben.
Schritt 3
Lege des Arbeitsende erneut über das dicke Seil und führe es dann unten um das lange Ende herum, bevor du es erneut über das dicke Seil legst.
Schritt 4
Im letztens Schritt machst du einen halben Schlag um das dicke Seil herum und führst das Arbeitsende unter sich selbst durch. Festziehen und fertig ist der Stopperstek! In Richtung des kurzen Arbeitsendes lässt der Knoten sich verschieben, in die andere blockiert er.