Wie wird der Schotstek noch genannt?
Der Schotstek wird auf Englisch als Sheet Bend bezeichnet. Da man sich in der internationalen Seefahrt hauptsächlich auf Englisch verständigt, wirst du diesen Begriff vielleicht öfter nutzen als Schotstek – je nach dem, was du mit deinem Bootsführerschein vor hast.
Der Name des Knotens geht auf seine Verwendung beim Segeln zurück: Dabei wurde er in einer Schot gebunden, also der Leine, mit der das Segel getrimmt wird.
Auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst verwenden den Schotstek, nutzen aber meist die Synonyme Schotenstich oder Hinterstich. Bei den Pfadfindern wird der Knoten als Weberkreuzknoten oder gekreuzter Weberknoten bezeichnet.
Wozu wird der Schotstek verwendet?
Der Schotstek ist in erster Linie ein Verbindungsknoten, mit dem die Enden zweier Seile verbunden werden. Er hält besser als ein Kreuzknoten, allerdings nur, wenn die beiden verbundenen Leinen unter Last stehen. Wenn auf den Knoten keine Last ausgeübt wird, kann er sich von allein lösen.
Er hält sowohl bei trockenen als auch bei nassen Seilen und kann zwischen gleich dicken Tampen (Seilenden), aber auch zwischen Tampen mit unterschiedlicher Stärke und aus unterschiedlichen Materialien geknüpft werden.
Neben der Verwendung in der Seefahrt wird er in Rettungs- und Feuerwehreinsetzen zum Verlängern zu kurzer Rettungsleinen genutzt. Fischer knüpfen mit dem Schotstek Fischernetze und Pfadfinder nutzen ihn, um Hängematten zu knüpfen.
Welche Schotstek-Varianten gibt es?
Es gibt zwei Varianten des Schotsteks: Den einfachen und den doppelten Schotstek.
Der doppelte Schotstek ist deutlich stabiler als der Einfache und wird immer dann verwendet, wenn eine besonders sichere Verbindung benötigt wird, wenn der Durchmesser der beiden Seile sehr unterschiedlich ist oder wenn die Seile sehr rutschig sind.
Wichtig ist außerdem, ob man den Knoten links- oder rechtsherum steckt. Bei einem rechtsgesteckten Knoten sind am Ende beide losen Enden auf der selben Seite, bei der linkgesteckten Variante sind sie auf unterschiedlichen Seiten. Die linksgesteckte Variante hat einen deutlich schlechteren Halt und ist nicht zu empfehlen!
Schotstek Schritt-für-Schritt-Anleitung
Der Schotstek ist eng verwandt mit dem Palstek. Im Grunde handelt es sich um einen Palstek, der mit dem anderen Seilende geknüpft wurde. So geht’s:
Einfacher Schotstek
Der einfache Schotstek ist die Grundlage für den doppelten Schotstek – willst du den doppelten Knüpfen, musst du das Arbeitsende lang genug lassen. Um zwei Seile mit unterschiedlicher Dicke zu verbinden, steckst du den Knoten immer mit dem dünneren Seil als dein Arbeitsende.
Schritt 1
Am ersten Schritt bildest du mit Ende des dickeren Seils ein Auge. Am besten hältst du das Auge zwischen Daumen und Mittelfinger zusammen, während du deinen Zeigefinger ausstreckst.
Schritt 2:
Jetzt nimmst Du mit der anderen Hand das andere (dünnere) Seilende und führst es von unten durch das Auge.
Schritt 3:
Im dritten Schritt legst du das dünne Ende über deinen Zeigefinger und das lose Ende des dicken Seils. So entsteht der rechtsgeknüpfte Schotstek. Wenn du das dünne Seil nicht über das lose, sondern das lange Ende legst, hast du einen instabilen, linksgeknüpften Schotstek.
Schritt 4:
Nachdem du das dünne Ende über das lose Ende des dickeren Seils gelegt hast, führst du es unten um das Auge herum.
Schritt 5:
Im letzten Schritt führst du das dünne Seilende zwischen sich selbst und dem Auge hindurch. Wenn du das Seil über deinen Zeigefinger gelegt hast, ist dort eine Art Schlaufe entstanden, die dir hilft. Dann musst du den Schotstek nur noch an beiden losen Enden festziehen, um die Seile fest zu verbinden.
Doppelter Schotstek
Um einen doppelten Schotstek zu knüpfen ist es wichtig, dass du das lose Ende des dünneren Seils etwas länger lässt.
Nachdem du den einfachen Schotstek geknüpft hast, führst du das lose Ende einfach noch einmal um das Auge herum und steckt es wieder zwischen Auge und sich selbst hindurch.
Da der doppelte Schotstek deutlich besser hält, ist er eigentlich immer empfohlen.