Seit Jahrhunderten wird das traditionelle Bootsbauverfahren Klinker in der Schifffahrt eingesetzt. Hier werden einzelne Planken mit einer Art Nut- und Federverbindung zusammengefügt, wobei die Kante der einen Planke in die Nut der jeweils anderen passt. Um das Eindringen von Wasser möglichst zu vermeiden, werden die Fugen zwischen den Planken mit einer Kalfaterung ausgestopft. Trotz seines Ursprungs in Skandinavien, wurde das Klinkerbauverfahren auch in anderen Ländern wie den Niederlanden und Großbritannien eingesetzt.
Das Klinkerbauverfahren kann für den Bau von Holzbooten in den verschiedensten Größen und Arten verwendet werden. Sowohl kleine Ruderboote als auch große Segelschiffe können danach gebaut werden. Durch die Verbindung der Planken entsteht eine steife Röhrenstruktur, welche daher hohe Belastungen standhalten kann und daher liegt ein großer Vorteil des Klinkerbauverfahrens in seiner hohen Stabilität und Robustheit. Als vergleichsweise einfaches Verfahren kann es auch mit begrenzten Werkzeugen und Ressourcen vollzogen werden. Bei historischen Schiffen und restaurierten Booten wird der Klinkerbau heute meistens eingesetzt. Als wichtiger Bestandteil der maritimen Kultur wird er oft für traditionelle Handwerkskunst und für die Aufrechterhaltung historischer Schiffe genutzt.