IOR ist die Abkürzung für ,,International Offshore Rule” und beschreibt ein System von Regeln, welches für die Bewertung und den Bau von Segelyachten verwendet wird. 1970 wurde es eingeführt und bis 1993 für die Bewertung von Segelyachten als Standart verwendet.
Um Leistungsmerkmale wie Wendigkeit oder Geschwindigkeit zu bewerten, basiert das IOR-System auf der Vermessung von Yachten. Die Vermessung erfolgt an Messpunkten der Yacht, die die Länge, Höhe und Breite und den Tiefgang, das Gewicht und andere Merkmale berücksichtigen.
Zur Bewertung gibt es eine Punktetafel, an der die unterschiedlichen Leistungsmerkmale einer Yacht berücksichtigt werden. Je höher die Punktzahl ist, desto höher ist die Bewertung und desto höher ist die Leistungsfähigkeit.
In den 1990er Jahren wurde es durch das IMS-System (International Measurement System) abgelöst, das die Leistung von Segelyachten besser bewerten konnte. Obwohl das IOR-System die Entwicklung von Segelyachten und Segelregatten in der Vergangenheit stark beeinflusst hat, wird es heute in der Regel nicht mehr verwendet.
Das IOR-System ist für die Schifffahrt von historischer Bedeutung, weil es einen wichtigen Schritt in der Entwicklung von Standards und Regeln für den Segelsport darstellt. Ebenso hat es zur Entwicklung von schnelleren und leistungsstärkeren Segelyachten beigetragen und geholfe, die Sicherheit und den Wettbewerb im Segelsport zu verbessern.