Ein Heckstrahlruder ist eine Art von Querstrahlruder, das am Heck eines Schiffes installiert ist. Es wird verwendet, um das Schiff in einer horizontalen Ebene zu manövrieren, indem es Wasser seitlich aus dem Ruderblatt drückt, um eine seitliche Kraft zu erzeugen. Dadurch kann das Schiff seitwärts oder schräg zur Fahrtrichtung bewegt werden, ohne dass es vorwärts oder rückwärts fahren muss. Auf Yachten handelt es sich dann meistens um einen Propeller, der sich in einer offenen Röhre quer zur Fahrtrichtung befindet. Seltener gibt es auch zwei Propeller. Dabei ist der Propeller durch einen Hebel steuerbar, der nach rechts oder links gedrückt werden kann. Besonders Fahrgastschiffe besitzen sowohl ein Bugstrahlruder als auch ein Heckstrahlruder, damit sie ohne Bugsierhilfe an- und ablegen können.
In Bezug auf die Position des Heckstrahlruders: Es sollte möglichst weit vorne, aber auch nicht dicht unter der Wasseroberfläche eingebaut werden, um die Manövriervorteile beibehalten zu können. Am Bug haben Yachten jedoch nur geringen Tiefgang, sodass das Heckstrahlruder bei dieser Art von Schiffen nur ca. 0,2 m unter der Wasseroberfläche sitzt.
Da das Heckstrahlruder von einem elektrischen oder hydraulischen Motor angetrieben wird und um 360 Grad gedreht werden kann, ist es eben besonders nützlich für Schiffe, die in engen Gewässern wie Häfen, Flüssen oder Kanälen manövriert werden müssen. Auf der Kehrseite werden jedoch durch die Propeller viele Luftbläschen angezogen, sodass sogenannte Kavitationen aufkommen. Mit diesem Zusammenhang werden Querstrahlruder nur in besonderen Fällen verwendet, da die scheppernden Schraubengeräusche als äußerst unangenehm wahrgenommen werden.
Darüber hinaus gibt es Heckstrahlruder in verschiedenen Größen und Leistungsstufen, abhängig von der Größe und dem Gewicht des Schiffes, für das sie bestimmt sind. Sie sind in der Regel bei größeren Schiffen wie Frachtschiffen, Kreuzfahrtschiffen und Fähren zu finden, aber auch bei kleineren Schiffen wie Sportbooten und Yachten können sie vorkommen.