Gezeitenstrom bezieht sich auf den Wasserfluss, der durch den Wechsel der Gezeiten verursacht wird. Diese Strömungen von Niedrig- zu Hochwasser können sowohl auf offenen Meeren als auch in Küstengewässern auftreten und haben eine wichtige Auswirkung auf die Navigation von Schiffen.
Der astronomische Hintergrund der Gezeitenströme bezieht sich auf das Zwischenspiel der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne und des Wassers der Ozeane und Meere. Wenn der Mond und die Sonne auf einer Linie mit der Erde stehen, entstehen Flutwellen, die zu einem Anstieg des Wasserstands führen. Wenn der Mond und die Sonne jedoch in einem rechten Winkel zur Erde stehen, entstehen Ebbe- und Flutströme, die das Wasser in Bewegung setzen.
Die Geschwindigkeit und Stärke von Gezeitenströmen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Geografie der Küstenlinie, der Form und Tiefe des Meeresbodens und der Entfernung von der Küste. In einigen Küstengebieten können die Gezeitenströme sehr stark sein und Geschwindigkeiten von bis zu 10 Knoten erreichen, was für Schiffe gefährlich sein kann und bei der Planung von Schiffsoperationen berücksichtigt werden muss.
Aus diesem Grund ist die Kenntnis der Gezeitenströme für die Navigation von Schiffen von großer Bedeutung. Kapitäne und Navigatoren müssen die Strömungen berücksichtigen und ihre Route entsprechend anpassen, um Einhaltung der erforderlichen Geschwindigkeit und des erforderlichen Kurses sicherstellen zu können. In einigen Fällen können Gezeitenströme auch genutzt werden, um die Geschwindigkeit von Schiffen zu erhöhen und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Dabei schaffen besonders Gezeitenatlanten Abhilfe.